
Ungarns Ausbruch von Maul- und Klauenseuche: Was Sie wissen müssen
Ungarn hat strenge Eindämmungsmaßnahmen ergriffen, darunter das Abtöten von Tieren, Bewegungsbeschränkungen und Tests, um den jüngsten Ausbruch von Maul- und Klauenseuche zu kontrollieren.

Einleitung
Am 3. März 2025 meldete Ungarn einen Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS), einer hoch ansteckenden Viruskrankheit, die Rinder, Schweine, Schafe und andere Klauentiere betrifft. Dieses Ereignis führte zu strengen Eindämmungsmaßnahmen, zur Tötung von Tieren und zu Bewegungsbeschränkungen. Lassen Sie uns die Situation, ihre Auswirkungen und die Reaktionsmaßnahmen genauer betrachten.
Was ist passiert?
Die ersten Anzeichen
Am 3. März zeigten Färsen (junge Kühe) auf einem Milchviehbetrieb in Ungarn ungewöhnliche Symptome—Appetitlosigkeit und reduzierte Wasseraufnahme.
Bis zum 4. März hielten die Symptome an, was zu einer Untersuchung führte.
Bis zum 5. März wurden die klinischen Anzeichen deutlicher:
Fieber (39-41°C)
Bläschen (Blasen) und Läsionen im Mund, Maul und an den Klauen
Interdigitale (zwischen den Klauen) Infektionen
Diese Symptome alarmierten die Behörden, und die Veterinärbehörden wurden informiert.
Bestätigung und Ausbreitung
6. März: Das Nationale Referenzlabor (NRL) bestätigte die MKS durch PCR-Tests.
Der Betrieb wurde sofort unter Quarantäne gestellt, und eingeschränkte Zonen wurden eingerichtet, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
8. März: Ein Kontaktbetrieb mit 300 Tieren wurde identifiziert und vorsorglich getötet.
9. März: Der betroffene Milchbetrieb begann mit der Tötung seiner Rinder.
Wie breitete es sich aus?
Die Behörden verfolgten mögliche Infektionsquellen, darunter:
Tierbewegungen: Rinder wurden zwischen den Betrieben transportiert.
Milchverteilung: Verarbeitungsbetriebe erhielten Milch von infizierten Kühen, aber alle Milch wurde wärmebehandelt, was sie sicher machte.
Reisen des Personals: Einige Farmarbeiter waren ins Ausland gereist, unter anderem nach Ägypten und Afrika, was Bedenken hinsichtlich einer internationalen Übertragung aufwarf.
Futter und Wasser: Geteilte Ressourcen könnten zur Ausbreitung des Virus beigetragen haben.
Reaktion der Regierung
Strenge Maßnahmen verhängt
Um den Ausbruch einzudämmen, setzte das ungarische Landwirtschaftsministerium Notverordnungen um:
Tierbewegungsbeschränkungen:
Alle Bewegungen von Nutztieren in Transdanubien und im Komitat Pest wurden für 72 Stunden (ab dem 9. März) gestoppt.
Nur Tiere, die für die sofortige Schlachtung bestimmt waren, durften nach Aufhebung der Beschränkungen transportiert werden.
Internationaler Handel mit Vieh gestoppt:
Alle Exporte von empfänglichen Tieren wurden auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.
Jagdverbote in betroffenen Zonen:
Rehe und Wildschweine durften im Komitat Győr-Moson-Sopron bis auf weiteres nicht gejagt werden.
Schließung von Zoos & Tierausstellungen:
Touristenattraktionen mit Nutztieren (Zoos, Tierparks) wurden vorübergehend geschlossen.
Tötung & Entsorgung
Massenabschlachtungen wurden auf dem betroffenen Betrieb und dem Kontaktbetrieb durchgeführt.
Die Kadaver wurden an einem Beerdigungsort nahe Bábolna (Komitat Komárom-Esztergom) entsorgt.
Ein Verwertungsbetrieb (150 km entfernt) wurde vorbereitet, um infiziertes Material zu verarbeiten.
Labornachweise
Der Virusstamm wurde als MKS-Virus/O/ME-SA/Pan-Asia2/ANT-10 identifiziert, der eng verwandt (98-99%) mit einem Stamm aus Pakistan von 2017-2018 ist.
Das Referenzlabor der Europäischen Union führt eine umfassende Analyse durch.
Ungarn erwarb 10.000 Dosen Impfstoff aus Deutschland, um eine weitere Ausbreitung einzudämmen.
Testung & Überwachung
Die Behörden führten massive Tests durch, um das Virus nachzuverfolgen.
Die Behörden entnahmen auch Proben von Arbeitern, Lkw-Fahrern und Milchtransporteuren, um sicherzustellen, dass sie das Virus nicht verbreiteten.
Öffentliches Bewusstsein & Krisenmanagement
Die ungarische Regierung ergriff proaktive Maßnahmen, um die Öffentlichkeit zu informieren und Panik zu verhindern:
- Pressekonferenzen: Updates wurden regelmäßig mit Landwirten und den Medien geteilt.
- Themenwebsites: Informationen über Beschränkungen, Karten und FAQs wurden online bereitgestellt.
- Kommunikation mit Landwirten: Die Regierung arbeitete eng mit Landwirtschaftsorganisationen zusammen, um die Krise zu bewältigen.
Was kommt als Nächstes?
Weitere Überwachung: Tests werden in Pufferzonen fortgesetzt, um sicherzustellen, dass keine neuen Fälle auftreten.
Impfpläne: Die Behörden könnten in Betracht ziehen, gefährdete Nutztiere zu impfen.
EU-Zusammenarbeit: Ungarn arbeitet mit EU-Referenzlaboren zusammen, um den Ursprung des Virus zu verfolgen und zukünftige Ausbrüche zu verhindern.
Fazit
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Ungarn hebt die Bedeutung der frühen Erkennung, der schnellen Reaktion der Regierung und strenger Biosicherheitsmaßnahmen zur Kontrolle von Tierkrankheiten hervor. Während die Situation unter Kontrolle ist, werden fortlaufende Überwachung, Impfungen und Öffentlichkeitsarbeit entscheidend sein, um sicherzustellen, dass sich die Krankheit nicht weiter ausbreitet.
Dieser Ausbruch erinnert Landwirte, Tierärzte und Politiker weltweit daran, wachsam und vorbereitet gegen hoch ansteckende Tierkrankheiten zu bleiben.