
Slowakei hat den ersten Ausbruch von Maul- und Klauenseuche seit 50 Jahren zu verzeichnen
Slowakei hat dringend Maßnahmen zur Eindämmung ergriffen, einschließlich Massenkastration und Impfung, nachdem die ersten Fälle von Maul- und Klauenseuche seit über 50 Jahren bestätigt wurden.

Die Slowakei ist nach der Bestätigung ihres ersten Ausbruchs von Maul- und Klauenseuche (MKS) seit einem halben Jahrhundert in den Notfallmodus versetzt worden. Die Krankheit, die für ihre verheerenden Auswirkungen auf das Vieh bekannt ist, wurde auf drei Rinderfarmen in der Nähe der slowakisch-ungarischen Grenze identifiziert, was schnelle Eindämmungsmaßnahmen der nationalen Behörden zur Folge hatte.
Die Fälle wurden am 21. März vom Nationalen Referenzlabor für Maul- und Klauenseuche bestätigt und betrafen Höfe in Medveďov, Ňárad und Baka im Bezirk Dunajská Streda. Mehr als 2.700 Tiere — darunter Milchkühe, Kälber, Färsen und Bullen — sind betroffen.
Dieser Ausbruch macht die Slowakei zum dritten EU-Land, das 2025 MKS meldet, nach früheren Fällen in Deutschland und Ungarn. Der Vorfall in Deutschland im Januar betraf eine Herde von Wasserbüffeln, während Ungarn das Virus auf einer Rinderfarm in Kisbajcs entdeckte — nicht weit von den aktuellen slowakischen Fällen entfernt.
Was ist Maul- und Klauenseuche?
MKS ist eine hochinfektiöse Viruskrankheit, die vor allem Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Rehe befällt. Obwohl sie für Menschen harmlos ist, verursacht das Virus bei Tieren schwere Symptome, darunter Fieber, Blasen im Mund und an den Hufen, übermäßigen Speichelfluss und Lahmheit. Sie breitet sich schnell durch direkten Kontakt, Luftpartikel und kontaminierte Oberflächen wie Kleidung, Werkzeuge oder Fahrzeuge aus.
Ausbrüche werden in der Regel mit drastischen Maßnahmen begegnet, einschließlich der Tötung von Herden und strengen Bewegungsbeschränkungen, aufgrund des Potenzials der Krankheit, die Fleisch- und Milchindustrie zu lähmen.
Eingesetzte Notfallmaßnahmen
Als Reaktion auf den Ausbruch hat das slowakische Verteidigungsministerium am späten Freitagabend 10.000 Dosen MKS-Impfstoff an die betroffenen Gebiete geliefert. Während die Impfung helfen kann, die Ausbreitung des Virus zu reduzieren, sind alle geimpften Tiere weiterhin zur Tötung vorgesehen — ein schmerzhafter, aber notwendiger Schritt, um eine breitere Übertragung zu verhindern.
Landwirtschaftsminister Richard Takáč bestätigte, dass der Impf- und Tötungsprozess sofort begann und während der Eindämmungsphase fortgesetzt wird. Die Impfstoffvorräte wurden aus Deutschland importiert, was die Dringlichkeit und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit unterstreicht.
Nationale und regionale Einschränkungen
Um eine weitere Ausbreitung zu begrenzen, hat der Chefveterinär Martin Chudý eine Reihe aggressiver Eindämmungsmaßnahmen angeordnet. Diese umfassen:
Tötung von Tieren im Umkreis von drei Kilometern um den Ausbruch.
Eingeschränkter Zugang zu Wäldern in den Bezirken Komárno und Dunajská Streda.
Transportbeschränkungen für Tiere an wichtigen Grenzübergängen wie Medveďov, Komárno und Bratislava-Rajka.
Desinfektionsstellen an lokalen Straßen in den betroffenen Bezirken.
Landesweite Verbote für Viehmärkte, Tierauktionen und Zooaktivitäten.
Bewegungsstopp für anfällige Tiere zwischen Höfen, sogar zu Schlachthöfen.
Die Tschechische Republik hat bereits reagiert, indem sie die Grenzkontrollen zur Slowakei wieder eingeführt und den Viehimport als Vorsichtsmaßnahme gestoppt hat.
Ein Weckruf für Europa
Die Rückkehr der MKS nach Mitteleuropa nach so langer Zeit sorgt bei den Regionalregierungen für Aufregung. Vor diesem Jahr hatte Europa seit 2011 in Bulgarien keinen Fall mehr gesehen. Außerhalb der EU bleibt die Krankheit in mehreren Regionen endemisch, darunter die Türkei, der Nahe Osten, Teile Asiens und Südamerika.
Südkorea hat ebenfalls kürzlich seinen ersten Ausbruch seit fast zwei Jahren gemeldet, was die Ängste vor einem globalen Wiederaufleben verstärkt.
Der Weg nach vorn
Mit der Tötung im Gange und den Impfmaßnahmen in Bewegung hofft die Slowakei, den Ausbruch unter Kontrolle zu bringen, bevor er sich weiter ausbreitet. Die Europäische Kommission wurde informiert und wird voraussichtlich die Eindämmungsmaßnahmen der Slowakei sowohl logistisch als auch finanziell unterstützen.
Dieser Ausbruch dient als eindringliche Erinnerung daran, wie schnell schlafende Krankheiten zurückkehren können — und wie wichtig schnelle Reaktionen und grenzüberschreitende Koordination sind, um die Nahrungsmittelversorgung und die ländlichen Volkswirtschaften des Kontinents zu schützen.
Quellen: