
Vereinigtes Königreich verbietet deutsche Fleisch- und Milchimporte aufgrund eines Ausbruchs von Maul- und Klauenseuche
Das Vereinigte Königreich hat den Import von deutschem Fleisch und Milchprodukten verboten, um die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche nach einem Ausbruch nahe Berlin zu verhindern. Damit soll die Viehzuchtindustrie und die Ernährungssicherheit geschützt werden.

Die britische Regierung hat entschieden gehandelt, um ihren Agrarsektor zu schützen, indem sie den Import von deutschem Fleisch und Milchprodukten nach einem Ausbruch von Maul- und Klauenseuche in der Nähe von Berlin verboten hat. Diese Maßnahme, die am 14. Januar 2025 angekündigt wurde, umfasst das Verbot des Imports von Schweine-, Lamm- und Rindfleisch sowie von Milchprodukten wie Käse und Joghurt. Darüber hinaus sind lebende Rinder, Schafe und Schweine aus Deutschland ebenfalls von der Einreise in das Vereinigte Königreich ausgeschlossen.
Verbreitung der Krankheit verhindern
Die Maul- und Klauenseuche, eine hoch ansteckende Virusinfektion, die Tiere mit Klauen befällt, hat schnelles Handeln der britischen Behörden erforderlich gemacht. Obwohl die Krankheit kein Risiko für die menschliche Gesundheit oder Lebensmittelsicherheit darstellt, ist ihre potenzielle Auswirkung auf das Vieh erheblich. Das britische Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (Defra) hat betont, dass diese Maßnahmen notwendig sind, um jegliche mögliche Übertragung zu verhindern und die Landwirte vor finanzieller Ruin zu schützen.
Dr. Christine Middlemiss, die oberste Tierschutzbeauftragte des Vereinigten Königreichs, versicherte der Öffentlichkeit, dass „robuste Notfallpläne“ vorhanden sind, um die Situation effektiv zu bewältigen. Sie forderte die Landwirte auch auf, wachsam zu bleiben und ihr Vieh auf Symptome der Krankheit zu überwachen, zu denen Blasen, Wunden und Fressschwierigkeiten bei Rindern gehören.
Auswirkungen auf die Lieferketten
Deutschland spielt eine entscheidende Rolle bei der Versorgung des Vereinigten Königreichs mit Fleisch- und Milchprodukten. Als drittgrößter Schweinefleischexporteur nach Großbritannien, der 18 % des Marktes ausmacht, und als wichtiger Lieferant von Milchprodukten wie Joghurt und Buttermilch wird erwartet, dass das Verbot einige Störungen verursacht. Mandy Nevel, Leiterin für Tiergesundheit und -wohlfahrt beim britischen Landwirtschafts- und Gartenbauentwicklungsrat (AHDB), räumte ein, dass die Beschränkungen die Lieferketten beeinträchtigen würden, betonte jedoch, dass der Schutz der Viehhaltung von größter Bedeutung sei.
Maul- und Klauenseuche-Ausbruch in Deutschland
Der Ausbruch, der am 10. Januar in einer Herde von Wasserbüffeln in Brandenburg erstmals festgestellt wurde, hat die deutschen Behörden dazu veranlasst, Sperrzonen einzurichten. Diese Zonen beschränken die Bewegungen von Tieren und Tierprodukten, um die Krankheit einzudämmen. Als Reaktion darauf haben britische Beamte die Gesundheitszertifikate für den Import von frischem Fleisch aus Deutschland ausgesetzt, was eine klare Haltung zur Biosicherheit signalisiert.
Dies markiert den ersten bestätigten Fall von Maul- und Klauenseuche in der Europäischen Union seit mehreren Jahren. Angesichts der Schwere der Situation könnten weitere Handelsbeschränkungen aus anderen Ländern folgen. Die britische Regierung hat außerdem angedeutet, dass sie das Importverbot auf weitere Länder ausweiten wird, sollte sich der Ausbruch über Deutschland hinaus verbreiten.
Lehren aus der Vergangenheit
Das Vereinigte Königreich hat eine schmerzhafte Geschichte mit der Maul- und Klauenseuche. Ein verheerender Ausbruch im Jahr 2001 führte zu über 2.000 bestätigten Fällen, was zur Schlachtung von mehr als sechs Millionen Tieren und zu weitreichenden finanziellen Schwierigkeiten für Landwirte führte. Die neuesten Beschränkungen sollen eine Wiederholung einer solchen Agrarkatastrophe verhindern.
Ausblick
Während Deutschland weiterhin Hunderte von Tieren testet, um das Ausmaß des Ausbruchs zu bewerten, bleiben die britischen Behörden in höchster Alarmbereitschaft. Den Landwirten wird geraten, strenge Biosicherheitsmaßnahmen aufrechtzuerhalten und verdächtige Symptome sofort zu melden.
Da derzeit keine Fälle im Vereinigten Königreich festgestellt wurden, sind die Behörden optimistisch, dass diese präventiven Maßnahmen wirksam sein werden, um die Krankheit fernzuhalten. In der Zwischenzeit müssen sowohl Verbraucher als auch Unternehmen sich auf mögliche Engpässe bei Fleisch- und Milchprodukten deutschen Ursprungs in den kommenden Wochen vorbereiten.
Die britische Regierung hat ihr Bekenntnis zum Schutz des Agrarsektors und zur Sicherstellung der Lebensmittelsicherheit bekräftigt und klargestellt, dass sie gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergreifen wird, um die Viehwirtschaft des Landes zu schützen.