
Kein Steak, kein Fehler: Norwegen warnt Athleten vor Fleisch in China
Um versehentliche Doping-Sperren zu vermeiden, wird norwegischen Athleten geraten, in China auf Fleisch zu verzichten, wo hormonell gefütterte Nutztiere positive Dopingtests auslösen könnten.

Wenn Rindfleisch zu einer verbotenen Substanz wird
Vor zwei großen Leichtathletikveranstaltungen in China diesen Mai haben norwegische Athleten einige ungewöhnliche Reisetipps erhalten: werdet vegetarisch—zumindest vorübergehend.
Die Empfehlung kommt von Olympiatoppen, dem Kraftzentrum hinter Norwegens Elite-Sporttraining. Ihre Sorge? Die Anwesenheit von Clenbuterol, einem verbotenen anabolen Mittel, das manchmal in chinesischem Fleisch aufgrund illegaler Hormonverwendung in der Landwirtschaft gefunden wird.
Und nein, das ist nicht nur Essensparanoia. Es gibt eine Vorgeschichte: Clenbuterol ist bereits zuvor im Körper von Athleten nach Mahlzeiten in Regionen aufgetaucht, in denen hormonbelastetes Vieh nicht ungewöhnlich ist. Die Substanz wirkt wie ein Turboauflader für den Körper—sie beschleunigt das Muskelwachstum und die Fettverbrennung—aber sie ist von der Welt-Antidoping-Agentur (WADA) verboten, egal wie sie in deinen Blutkreislauf gelangt.
Die Einsätze (und Steaks) sind hoch
Die Warnung kommt gerade rechtzeitig, da Athleten wie Karsten Warholm, Norwegens Weltrekordhalter über 400m Hürden, sich auf die Welt-Leichtathletik-Staffel in Guangzhou und das Diamond-League-Event in Shanghai vorbereiten.
Wenn ein Dopingtest nach einer Mahlzeit positiv ausfällt, selbst versehentlich, kann eine Karriere sofort ins Stocken geraten. Deshalb wählt Olympiatoppen klare Worte—oder Fleisch. Ihr Rat: „Vermeidet alle Arten von Fleisch, während ihr in China seid.“
Athleten passen ihre Menüs an
Einige Athleten passen sich bereits an. Sprinterin Henriette Jaeger, die gerade eine Bronzemedaille über 400m bei den Hallenweltmeisterschaften gewonnen hat, geht auf Nummer sicher, trotz ihrer Vorliebe für Fleisch. „Man muss den Fachleuten vertrauen“, sagte sie den norwegischen Medien.
In der Zwischenzeit entscheidet sich Teamkollegin Josefine Tomine Eriksen für Proteinriegel und Beef Jerky aus der Heimat. „Ich will kein Veggie sein“, sagte sie, „aber man braucht sein Protein.“
Über Doping hinaus: Ein Wort zur Hygiene
Die Bedenken von Olympiatoppen hören nicht bei Clenbuterol auf. Ihre Richtlinien weisen auch auf allgemeine Lebensmittelsicherheit hin und empfehlen den Athleten, sich an erstklassige Restaurants und Hotels zu halten, um unerfreuliche Überraschungen vor dem Wettkampftag zu vermeiden.
Fazit
In einer Welt, in der das Abendessen eine Karriere gefährden könnte, beweisen norwegische Athleten, dass sauber spielen manchmal bedeutet, sauber zu essen—auch wenn es nicht auf der Speisekarte steht. Besser sicher mit Salat als leidenschaftlich mit Steak.
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