
Importiertes Hähnchen löst Alarm aus aufgrund von Befunden zu antibiotikaresistentem Salmonellen.
Schweizer Wissenschaftler haben multiresistente Salmonella Infantis in importiertem Hühnerfleisch nachgewiesen, was Forderungen nach strengeren Lebensmittelsicherheitsmaßnahmen ausgelöst hat.

Ein stiller Schadstoff in importiertem Geflügel
Eine aktuelle Untersuchung in der Schweiz hat ein besorgniserregendes Problem in der Lebensmittelsicherheit aufgedeckt: Salmonella Infantis wurde in mehreren Proben von importiertem Hühnerfleisch gefunden. Die zwischen Mai und Juli 2024 durchgeführte Studie umfasste Tests von 200 Hühnerprodukten aus Schweizer Einzelhandelsgeschäften – sowohl gekühlt als auch gefroren. Während domestisch produziertes Fleisch keine Kontamination aufwies, testeten sechs Proben von importiertem Hühnerfleisch positiv auf dieses gefährliche Bakterium.
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Die kontaminierten Produkte stammten aus Ungarn, Slowenien und Österreich. Bemerkenswerterweise waren die meisten dieser Proben gekühlt und ohne Haut, obwohl auch ein gefrorenes, hautbehaftetes Produkt aus Slowenien positiv getestet wurde. Die betroffenen Stücke umfassten Hähnchenbrust und Aufschnitt, was darauf hinweist, dass die Kontamination nicht auf einen spezifischen Produkttyp beschränkt ist.
Ein Warnsignal für die Lebensmittelsicherheit
Statistische Analysen zeigten einen starken Zusammenhang zwischen der Kontamination und Produkten, die sowohl importiert als auch nicht gekennzeichnet waren. Wissenschaftler sagen, dies weist auf ein potenzielles systemisches Problem hin, wie solche Produkte überwacht und gekennzeichnet werden, und betonen die Notwendigkeit für mehr Transparenz und Aufsicht.
Resistenz, die die Behandlung kompliziert
Besorgniserregender als das Vorhandensein von Salmonella selbst ist ihre Resistenz gegenüber mehreren Antibiotika. Alle sechs nachgewiesenen Stämme waren multiresistent und zeigten eine reduzierte Empfindlichkeit gegenüber Ciprofloxacin – einer wichtigen Behandlungsoption für Salmonella-Infektionen. Diese Resistenz verstärkt das Risiko für die öffentliche Gesundheit, da Infektionen schwerer zu behandeln und zu kontrollieren sind.
Schweizer Geflügel bleibt sauber – vorerst
Interessanterweise wurde das Bakterium in heimischem Schweizer Geflügel nicht nachgewiesen. Überwachungsdaten aus dem Jahr 2023 bestätigen, dass Salmonella Infantis in lokalen Masthühner- und Zuchtbeständen abwesend war. Dies untermauert weiter die Annahme, dass die Kontamination importiert wird und nicht aus der Schweiz stammt.
Was sich ändern muss
Experten warnen, dass die Bekämpfung dieses Problems einen vielschichtigen Ansatz erfordern wird. Zu den Empfehlungen gehören:
Verbesserung der Hygiene in der gesamten Lieferkette
Intensivierung der Kontrollen von importiertem Fleisch
Aufklärung der Verbraucher über Lebensmittelhandhabung und Herkunftskennzeichnung
Einführung strengerer globaler Kontrollen zur Bekämpfung der antimikrobiellen Resistenz
Zusammengefasst: Importiertes Geflügel kann versteckte Risiken mit sich bringen – und ohne Intervention könnten diese Risiken weit über den Lebensmittelladen hinaus verbreitet werden.
Quelle: https://www.foodsafetynews.com/2025/05/scientists-find-salmonella-in-imported-chicken-meat/