
Die Fleischgiganten Brasiliens schließen sich zusammen
Marfrig und BRF planen, zu einem globalen Fleischgiganten zu fusionieren, sehen sich jedoch regulatorischen, wettbewerblichen und umweltbezogenen Herausforderungen gegenüber.

Zwei der größten Fleischunternehmen Brasiliens, Marfrig und BRF, haben sich auf eine Fusion zu einem globalen Lebensmittelgiganten namens MBRF geeinigt. Die Aktionäre haben dem Deal zugestimmt, aber er muss noch von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden, bevor er offiziell wird.
Wenn genehmigt, wird MBRF Rindfleisch, Schweinefleisch und Geflügel in massivem Maßstab produzieren — etwa acht Millionen Tonnen pro Jahr — und in 117 Ländern mit 130.000 Mitarbeitern tätig sein. Der jährliche Umsatz wird voraussichtlich 28 Milliarden US-Dollar erreichen, was es zu einem der größten Fleischproduzenten der Welt macht, nur hinter JBS, Cargill und Tyson Foods.
Aber es gibt einen Haken. Die Wettbewerbsbehörde Brasiliens, CADE, muss zunächst entscheiden, ob die Fusion MBRF zu viel Macht auf dem Markt verschaffen wird. Der rivalisierende Fleischproduzent Minerva hat bereits Beschwerde eingelegt und auf gemeinsame Investoren zwischen den Unternehmen hingewiesen, die den Markt unfair beeinflussen könnten.
Umweltschutzgruppen beobachten ebenfalls genau. Während Marfrig und BRF zuvor dafür gelobt wurden, Viehlieferanten zu überwachen, um Abholzung zu vermeiden, warnen Kritiker, dass eine Ausweitung der Rinderproduktion dennoch dem Amazonas schaden könnte. Fast die Hälfte der Rinderrinder Brasiliens wird im Amazonasgebiet gehalten, einem Bereich, der zentral für die Bedenken hinsichtlich des Klimawandels ist.
Die Zukunft von MBRF hängt nun davon ab, ob es die Aufsichtsbehörden und die Öffentlichkeit davon überzeugen kann, dass es wachsen kann, ohne den Wettbewerb — oder den Regenwald — zu schädigen.