Deutsche Fleischexporte in Gefahr:  
Maul- und Klauenseuche schlägt zu
Published 2 months ago in News

Deutsche Fleischexporte in Gefahr: Maul- und Klauenseuche schlägt zu

Deutschlands erster Ausbruch von Fuß- und Mundkrankheit seit fast 40 Jahren hat die Fleisch- und Milchexporte erheblich gestört, was zu Handelsbeschränkungen außerhalb der EU und dringenden Eindämmungsmaßnahmen geführt hat, um die wirtschaftlichen Folgen zu begrenzen.

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Martina Osmak
Director of Marketing

Deutsche Fleischausfuhren in ernsthaften Problemen: Ausbruch von Maul- und Klauenseuche

Der Agrarsektor in Deutschland steht vor einem erheblichen Rückschlag, da der erste bestätigte Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) im Land seit fast vier Jahrzehnten zu erheblichen Störungen im Fleisch- und Milchexport geführt hat. Der Ausbruch, der in einer Herde von Wasserbüffeln nahe Berlin festgestellt wurde, hat strenge Eindämmungsmaßnahmen und sofortige Handelsbeschränkungen außerhalb der Europäischen Union ausgelöst.

Die Auswirkungen auf die deutschen Exporte

Mit dem Verlust des MKS-freien Status Deutschlands gemäß den Richtlinien der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) sind die Exporte wichtiger tierischer Produkte wie Fleisch, Milch, Häute und Blutprodukte jetzt stark eingeschränkt. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat eingeräumt, dass es zurzeit nicht möglich ist, veterinärmedizinische Bescheinigungen für diese Exporte zu sichern, was den Handel außerhalb der EU praktisch unmöglich macht.

Diese Entwicklung wird voraussichtlich sofortige wirtschaftliche Folgen haben. Viele Nicht-EU-Staaten werden wahrscheinlich Einfuhrverbote für deutsche Tierprodukte verhängen, was die Situation für Landwirte, Lebensmittelproduzenten und Exporteure weiter verschärfen wird. Angesichts der bedeutenden Rolle Deutschlands auf den globalen Fleisch- und Milchmärkten könnten die Auswirkungen weit über die Landesgrenzen hinaus spürbar sein.

Eindämmungsmaßnahmen im Gange

Die Behörden arbeiten mit Hochdruck daran, eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Ein sechstägiges Verbot für den Transport von Vieh in Berlin und Brandenburg wurde verhängt, das Tiere betrifft, die das Virus übertragen können. Der deutsche Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hat betont, dass die schnelle Kontrolle des Ausbruchs entscheidend ist, um die Auswirkungen auf die Landwirtschaft zu minimieren.

Obwohl die Maul- und Klauenseuche für den Menschen kein Risiko darstellt, sind die Auswirkungen auf klauentierige Tiere schwerwiegend. Das Virus breitet sich schnell aus und verursacht Fieber sowie schmerzhafte Blasen, die zu großflächigen Abgrabungsmaßnahmen führen können, um die Übertragung einzudämmen. Historisch gesehen haben Ausbrüche verheerende Verluste für die Viehwirtschaft zur Folge gehabt, weshalb die frühzeitige Eindämmung eine Priorität darstellt.

Globaler Kontext und nächste Schritte

Die Maul- und Klauenseuche bleibt ein wiederkehrendes Problem in Regionen wie dem Nahen Osten, Afrika, Teilen Asiens und Südamerika. Europa hat jedoch weitgehend erfolgreich Ausbrüche durch strenge Biosicherheitsmaßnahmen verhindert. Dieser neueste Fall in Deutschland wirft Bedenken hinsichtlich potenzieller Verwundbarkeiten und der Notwendigkeit robuster Krankheitsüberwachung auf.

In den kommenden Wochen werden die deutschen Behörden daran arbeiten, den Ursprung der Infektion zurückzuverfolgen und zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. In der Zwischenzeit sind die Exporteure gezwungen, sich durch die Handelsbeschränkungen zu navigieren und nach alternativen Märkten innerhalb der EU zu suchen, wo dies möglich ist. Die langfristigen Auswirkungen auf die Landwirtschaftswirtschaft des Landes werden davon abhängen, wie schnell Deutschland seinen MKS-freien Status wiedererlangen und das Vertrauen der Handelspartner zurückgewinnen kann.

Während sich die Situation entwickelt, werden Viehbauern und Branchenbeteiligte genau beobachten, in der Hoffnung auf eine schnelle Eindämmung und minimale wirtschaftliche Folgen.

Quelle: https://www.reuters.com/world/europe/german-meat-exports-face-disruption-after-foot-and-mouth-disease-case-2025-01-13/