
Das wachsende Problem der Mykotoxine: Was es für Nutztiere und Menschen bedeutet
Der Klimawandel betrifft nicht nur wärmere Sommer und schmelzende Gletscher; er erleichtert auch die Kontamination unserer Lebensmittelversorgung durch schädliche Substanzen namens Mykotoxine.

Der Klimawandel betrifft nicht nur wärmere Sommer und schmelzende Gletscher; er erleichtert auch die Kontamination unserer Lebensmittelversorgung durch schädliche Substanzen namens Mykotoxine. Diese Toxine werden von bestimmten Schimmelpilzen produziert, die auf Getreide wie Weizen, Mais und Gerste wachsen. Ihre Auswirkungen sind nicht nur schlecht für Pflanzen – sie können auch Tiere und Menschen ernsthaft schädigen. Hier ist, warum dies wichtig ist und was wir dagegen tun können.
Was sind Mykotoxine?
Mykotoxine sind Gifte, die von Schimmelpilzen produziert werden, die vor allem bei heißem und feuchtem Wetter auf Getreide während des Anbaus oder der Lagerung wachsen können. Häufige Arten sind:
- Aflatoxine (in Verbindung mit Leberproblemen)
- Trichothecene (kann Magenbeschwerden verursachen und das Immunsystem schwächen)
- Fumonisine und Zearalenon (können die Gesundheit auf unterschiedliche Weise beeinträchtigen).
Wie Mykotoxine Tiere beeinträchtigen
- Gesundheitsprobleme: Tiere, die kontaminiertes Futter fressen, können weniger fressen, häufiger krank werden und sogar Fortpflanzungsprobleme haben. Bei Milchkühen können Aflatoxine aus dem Futter in die Milch übergehen, die Menschen dann konsumieren.
- Wirtschaftliche Verluste: Landwirte verlieren Geld, weil kranke Tiere weniger fressen, langsamer wachsen und mehr tierärztliche Versorgung benötigen. Einige Produkte können auch vom Verkauf abgelehnt werden, wenn sie die Sicherheitsstandards nicht erfüllen.
Wie Mykotoxine Menschen beeinträchtigen
- Durch das Essen, das wir essen: Menschen können Mykotoxine direkt konsumieren, indem sie kontaminierte Getreide essen oder indirekt durch tierische Produkte wie Milch oder Eier. Längerfristige Exposition gegenüber Aflatoxinen beispielsweise wird mit Leberkrebs in Verbindung gebracht.
- Lebensmittelsicherheitsprobleme: In Regionen, in denen Getreide wie Mais und Weizen Grundnahrungsmittel sind, kann die Kontamination durch Mykotoxine ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen, insbesondere wenn die Lebensmittelsicherheitsmaßnahmen nicht stark sind.
Wie der Klimawandel die Situation verschlimmert
Der Klimawandel schafft perfekte Bedingungen für das Gedeihen von Schimmel. Höhere Temperaturen, unerwartete starke Regenfälle und längere Trockenperioden bedeuten:
- Schimmel wächst schneller auf Getreide.
- Getreide kann vor der Lagerung nicht richtig trocknen, was das Kontaminationsrisiko erhöht.
Zum Beispiel haben europäische Landwirte in Jahren mit extremem Wetter mehr Mykotoxine in ihrem Weizen und Mais bemerkt. Jüngste Tests zeigen hohe Toxinwerte wie Aflatoxine in Südeuropa, insbesondere nach Dürreperioden.
Was können wir tun, um die Risiken zu reduzieren?
- Bessere Anbaumethoden: Landwirte können Fruchtwechsel betreiben, Sorten anbauen, die gegen Schimmel resistent sind, und den Zeitpunkt von Anbau und Ernte anpassen. Das schnelle Trocknen und richtige Lagern von Getreide hilft auch, die Ausbreitung von Schimmel zu verhindern.
- Tests und Vorschriften: Regelmäßige Tests von Getreide und Tierfutter auf Mykotoxine können verhindern, dass kontaminierte Lebensmittel auf den Markt gelangen. Regierungen können strengere Sicherheitsgrenzen setzen, um die Verbraucher zu schützen.
- Bildung von Landwirten und Verbrauchern: Jeder in der Lebensmittelkette – von Landwirten bis zu Käufern – muss die Risiken von Mykotoxinen und deren Minimierung verstehen. Beispielsweise können Verbraucher lernen, Lebensmittel an kühlen, trockenen Orten zu lagern, um Schimmelbildung zu Hause zu vermeiden.
Das große Ganze
Der Anstieg von Mykotoxinen ist eine versteckte Herausforderung des Klimawandels. Diese schädlichen Toxine betreffen nicht nur Landwirte, sondern auch die Lebensmittel, die wir alle essen. Diese Herausforderung anzugehen bedeutet, intelligentere Landwirtschaft, bessere Tests und starke Regulierung zu kombinieren. Mit Bewusstsein und Handeln können wir die Gesundheit von Nutztieren und Menschen schützen und uns an ein sich änderndes Klima anpassen.
Das ist nicht nur ein Problem der Landwirte; es ist ein Problem aller. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass unsere Nahrung sicher und nahrhaft bleibt.
Quellen:
- https://www.alltech.com/en-ie/blog/initial-look-crop-quality-and-mycotoxin-risk-europe
- https://en.wikipedia.org/wiki/Mold_health_issues
- https://en.wikipedia.org/wiki/Aflatoxin_M1
- https://link.springer.com/article/10.1007/s00003-024-01528-2
- https://www.efsa.europa.eu/en/topics/topic/climate-change-and-food-safety
- https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-030-89664-5_14
- https://link.springer.com/article/10.1007/s00003-024-01528-2