
Bär auf der Speisekarte: Slowakisches umstrittenes Vorhaben, Wildfleisch zu verkaufen
Slowakei hat den Verkauf von Fleisch aus geschossenen Braunbären genehmigt, was Empörung in ganz Europa ausgelöst hat.

Eine wilde neue Ergänzung zur Speisekarte
Slowakei macht Schlagzeilen — nicht wegen eines Food-Trends, sondern aus einem viel wilderen Grund. Die Regierung hat den öffentlichen Verkauf von Braunbärenfleisch genehmigt, eine Entscheidung, die Naturschützer schockiert und die öffentliche Meinung gespalten hat.
Von geschützt zu serviert
Braunbären gelten gemäß den Gesetzen der Europäischen Union als geschützte Art. Nach einem tödlichen Bärenangriff im März kündigte die slowakische Regierung eine Jagd auf bis zu 350 der geschätzten 1.300 Bären des Landes an – mehr als ein Viertel der Bevölkerung.
Jetzt, anstatt die Kadaver verrotten zu lassen, sagt die Regierung, dass sie Bärenfleisch über genehmigte Organisationen an die Öffentlichkeit verkaufen wird.
„Bärenfleisch ist essbar“, sagte Umweltminister Filip Kuffa. „Wir vermeiden einfach Verschwendung.“
Warum Bären erlegt werden
Bärenangriffe in der Slowakei nehmen zu. Das Land verzeichnet jedes Jahr etwa 10 Bärenvorfälle, und ein kürzlicher tödlicher Vorfall brachte das Thema in den politischen Fokus.
Premierminister Robert Fico sagt, die Bärenpopulation sei zu groß und gefährlich. Kritiker argumentieren, dass das Problem in mangelhaften Präventionsmaßnahmen und nicht in den Zahlen liege.
Ein Geschmack, der mit Risiken verbunden ist
Bärenfleisch ist kein gängiges Gericht in Europa. Wo es gegessen wird — wie in Teilen Osteuropas oder Skandinaviens — gilt es als Delikatesse. Aber es gibt gesundheitliche Warnungen.
Das Fleisch muss gründlich auf Parasiten, insbesondere Trichinella, getestet werden, die schwere Krankheiten verursachen können. Es ist erforderlich, es mindestens auf 75 °C zu garen, um sicher zu sein. Einfrieren oder Trocknen hilft nicht.
Naturschützer: „Das ist Wahnsinn“
Umweltschützer sind wütend. EU-Gesetze erlauben das Töten geschützter Arten nur in seltenen, extremen Fällen. Gruppen wie Greenpeace sagen, die Slowakei ignoriere sowohl die Wissenschaft als auch das Gesetz.
„Es geht hier nicht um öffentliche Sicherheit“, sagte der slowakische Abgeordnete Martin Hojsík. „Es geht um Jagd und darum, geschützte Tiere in Gulasch zu verwandeln.“
Was passiert als Nächstes?
Der Verkauf von Bärenfleisch könnte bereits nächste Woche beginnen. Doch rechtliche Auseinandersetzungen, EU-Kontrollen und öffentliche Gegenreaktionen könnten folgen.
Im Moment steht die Slowakei fast allein da — serviert Bärenfleisch, während Kritiker Alarm schlagen.
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