
Millionen-Euro-Schweinebetrug: Kroatischer Fleischmogul mit Millionenstrafe nach EU-Betrugsgeständnis belegt
Miljenko Pivac — einer der bekanntesten Tycoons der Fleischindustrie Kroatiens — hat seine Schuld in einem Betrug mit EU-Agrarsubventionen in Millionenhöhe eingeräumt und einen Vergleich mit europäischen Staatsanwälten geschlossen.
Der „Schweinewohlfahrt“-Skandal, der die Balkanstaaten erschütterte
Ein großer europäischer Betrugsfall hat in Zagreb, Kroatien, ein verblüffendes Ende gefunden – und er betrifft Schweine, gefälschte Dokumente und Millionen an EU-Subventionen.
Miljenko Pivac, ein prominenter Geschäftsmann, der mit einer der größten Fleischverarbeitungsgruppen Kroatiens verbunden ist, und fünf seiner Mitarbeiter haben offiziell gestanden, die Europäische Union um 4,7 Millionen € durch falsche Projekte zur Tierwohlförderung betrogen zu haben.
Die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) bestätigte, dass die sechs Angeklagten – zusammen mit Pivacs Unternehmen Vajda d.d. – eine Vereinbarung über ein Geständnis getroffen haben, nachdem sie zugegeben hatten, Dokumente gefälscht und falsche Anträge auf Fördermittel für die ländliche Entwicklung eingereicht zu haben, die dazu dienen sollten, das Wohl von Schweinen zu verbessern.
Von Schweinefarmen zu Gerichtssälen
Zwischen 2018 und 2023 soll Pivacs Team mehrere Anträge auf EU-Agrarförderung in Höhe von über 9 Millionen € eingereicht haben.
Ermittler fanden heraus, dass das Unternehmen Dokumente für Farmen gefälscht hatte, die nicht die erforderlichen Kriterien erfüllten, und ganze Dokumente erfunden hatte, um die Gelder zu sichern.
Als die Agrarzahlstelle der EU Unregelmäßigkeiten bemerkte, brach das Schema zusammen. Vajda wurde aufgefordert, mehr als 3,2 Millionen € zurückzuzahlen, und die strafrechtlichen Anklagen folgten schnell.
„Wir wussten, dass wir nicht qualifiziert waren“
Laut EPPO haben die Führungskräfte von Vajda wissentlich Dokumente gefälscht, um den Anschein der Konformität mit den EU-Vorschriften zu erwecken, während sie gleichzeitig Millionen einstrichen.
Trotz des Ausmaßes des Betrugs akzeptierte das Gericht Deals im Austausch für vollständige Rückzahlungen und Zusammenarbeit.
Die Urteile:
Miljenko Pivac, ehemaliger Präsident des Aufsichtsrats – 11 Monate Gefängnis (ausgesetzt und durch gemeinnützige Arbeit ersetzt) und eine 1,5 Millionen € Geldstrafe.
Zwei leitende Manager, Igor Miljak und Vilim Simon – 11 Monate (ebenfalls durch gemeinnützige Arbeit ersetzt) und jeweils 150.000 € Geldstrafe.
Drei weitere Mitarbeiter erhielten ausgesetzte Strafen von 8 Monaten.
Vajda d.d. wurde mit 1,5 Millionen € bestraft, nachdem es über 3,2 Millionen € an illegalen Gewinnen zurückgezahlt hatte.
Die verbleibenden drei Angeklagten werden separat vor Gericht gestellt, aber die Staatsanwälte erwarten ähnliche Ergebnisse.
Eine rekordverdächtige Geldstrafe – und eine Botschaft aus Brüssel
Rechtsanwälte sagen, dass Pivacs Strafe von 1,5 Millionen € eine der größten persönlichen finanziellen Sanktionen in der kroatischen Geschichte darstellt.
Die EPPO lobte das Urteil als „Meilenstein“ für die finanzielle Gerechtigkeit der EU und zeigte, dass selbst gut vernetzte Geschäftsleute nicht vor Verantwortung gefeit sind.
Der Fall unterstreicht auch den wachsenden Fokus der EU-Staatsanwälte auf den Missbrauch von Agrar- und Entwicklungsmitteln – ein Problem, das die Mitgliedstaaten in Mittel- und Osteuropa seit langem plagt.
Vom Fleischimperium zur moralischen Abrechnung
Die Pivac-Gruppe, ein bekanntes Unternehmen in Kroatiens Lebensmittelindustrie, hat nicht kommentiert, ob Pivac seine Führungsrolle behalten wird. Für den Moment befindet sich der einst gefeierte Unternehmer im Zentrum einer europäischen Mahnungsgeschichte – eine, die mit Schweinen begann und mit Gefängnisstrafen endete.
Fazit: Ein multimillionenschwerer Betrug im Bereich der Schweinewohlfahrt hat einem der größten Fleischmagnaten Kroatiens seinen Ruf, Millionen an Geldstrafen und einen Gerichtstermin gekostet – was beweist, dass selbst die Mächtigsten nicht an Europas Staatsanwälten vorbeischummeln können.
Quellen:
