
Europas Farmfonds-Skandal weitet sich aus: Griechischer Subventionsbetrug friert Millionen an EU-Zahlungen ein
Eine massive Betrugsuntersuchung hat den Agrarsektor Griechenlands erschüttert, nachdem EU-Ermittler die nationale Agrarsubventionsbehörde durchsucht haben, was zu einem Stopp der Zahlungen an Tausende von Landwirten führte und an jüngste Skandale wie den „Millionen-Euro-Schweineschwindel“ in Kroatien erinnert.
Die Farmgeldkrise der EU: Griechenland im Zentrum eines neuen Skandals
Etwas ist wieder faul in den Feldern Europas — diesmal in Griechenland.
Nach einem dramatischen Einsatz von EU-Ermittlern bei der Athener Landwirtschaftszahlstelle OPEKEPE hat die griechische Regierung alle Subventionszahlungen an Landwirte gestoppt. Was als Korruptionsermittlung begann, hat sich nun zu einem landesweiten Förderstopp entwickelt, der selbst die trifft, die nichts falsch gemacht haben.
Früher in dieser Woche stürmten Beamte des Europäischen Antibetrugsamts (OLAF) und der Europäischen Staatsanwaltschaft (EPPO) die Büros von OPEKEPE und beschlagnahmten Verträge, interne Memos und Akten darüber, wie Milliarden an EU-Landwirtschaftsmitteln verteilt wurden.
Betrug, Fake-Farmen und fiktive Felder
Die Ermittler vermuten, dass ein Netzwerk von Landwirten und Beamten systematisch Grundbuchurkunden, Weideflächen und Eigentumsnachweise gefälscht hat, um Millionen an EU-Geldern abzuzweigen.
Laut EPPO wurden zwischen 2019 und 2024 nahezu 22 Millionen Euro betrügerisch beansprucht — und das könnte erst der Anfang sein.
„Das System basierte auf Täuschung“, sagte eine EU-Quelle gegenüber Reportern. „Dasselbe Land wurde für mehrere Subventionsanträge verwendet, und in einigen Fällen existierten die Farmen nie.“
Der griechische Landwirtschaftsminister Kostas Tsiaras bestätigte, dass alle Zahlungen vorübergehend ausgesetzt sind, bis die Untersuchung abgeschlossen ist. Ehrliche Landwirte finden sich nun im Kreuzfeuer wieder und warten auf Mittel, von denen sie abhängen, um die Saison zu überstehen.
Ein paneuropäisches Muster
Dies ist nicht das erste Mal, dass Brüssel mit einem Fiasko bei der Farmfinanzierung konfrontiert ist. Erst vor wenigen Tagen gestand der Fleischindustrie-Magnat Miljenko Pivac in Kroatien seine Schuld in einem 4,7 Millionen Euro „Schweinwohl“-Subventionsbetrug, was eine der größten finanziellen Strafen in der Geschichte Kroatiens darstellt.
Nun, wo Griechenland im Fokus steht, sieht sich das milliardenschwere EU-Landwirtschaftshilfesystem frischen Fragen gegenüber: Wie tief reicht die Korruption — und wie viele weitere Fake-Farmen gibt es?
Was als Nächstes passiert
Griechenland hat bis zum 4. November Zeit, um Brüssel einen neuen Plan für Transparenz und Compliance vorzulegen. Ohne diesen könnte weitere EU-Landwirtschaftsfinanzierung auf unbestimmte Zeit eingefroren werden.
Tsiaras besteht darauf, dass Reformen in Arbeit sind: „Wir tun alles, was wir können, um den fortlaufenden Fluss europäischer Mittel sicherzustellen“, sagte er — obwohl viele griechische Landwirte skeptisch bleiben.
Für den Moment sind die Traktoren geparkt, die Konten sind eingefroren, und die Integrität der EU-Landwirtschaft steht erneut unter schwerer Beobachtung.
Fazit: Von Schweineställen in Kroatien bis zu Olivenhainen in Griechenland bricht das Subventionssystem der europäischen Landwirtschaft unter dem Gewicht der Korruption zusammen — und die Folgen breiten sich schneller aus, als irgendjemand erwartet hat.
