
Markt-Puls: Deutschlands Truthahn-Riese Heidemark Berichten zufolge zum Verkauf angeboten im Zuge der Branchenkonsolidierung
Deutschlands führender Truthahnproduzent, der kürzlich strategische Übernahmen getätigt hat, befindet sich Berichten zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen über einen Verkauf, was auf eine weitere Konsolidierung im europäischen Geflügelsektor hindeutet.
Signifikante Unruhen werden im deutschen Geflügelsektor berichtet, nachdem Nachrichten aufgetaucht sind, dass Heidemark, Deutschlands führender Produzent und Vermarkter von Truthähnen, möglicherweise kurz vor einem Verkauf steht. Diese Entwicklung, sofern sie bestätigt wird, unterstreicht den beschleunigten Trend der Konsolidierung innerhalb der europäischen Fleischindustrie.
Nach einem Bericht der "Lebensmittelzeitung", der sich auf Insiderquellen stützt, verhandeln die Aktionäre von Heidemark—die Brüder Christoph und Jan-Bernd Kalvelage—derzeit mit drei prominenten Wettbewerbern auf dem europäischen Geflügelmarkt. Ein Verkauf wird voraussichtlich in den kommenden Wochen abgeschlossen.
Die potenziellen Interessenten & strategische Implikationen
Der Artikel identifiziert drei große Akteure, die über Heidemark verhandeln:
Veronesi (Italien): Ein bedeutender italienischer Geflügelspezialist, bekannt für seine AIA-Marke. Eine Übernahme würde Veronesis Einfluss in Nordeuropa weiter ausbauen.
Plukon Food Group (Niederlande): Dieser niederländische Geflügelriese hat bereits eine Präsenz in Visbek, Deutschland. Der Erwerb von Heidemark würde Plukons Position als dominante Kraft auf dem deutschen Markt, insbesondere im Truthahnsegment, erheblich stärken.
Premium Food Group (Deutschland): Im Besitz der Familie Tönnies, würde dieses deutsche Fleischverarbeitungsunternehmen Heidemark in seine breiteren Operationen integrieren und seine Reichweite über den traditionellen Schweinefokus hinaus zu einer führenden Position in der Truthahnproduktion ausbauen.
Sollte ein Verkauf zustande kommen, würde dies über 2.100 Mitarbeiter in den Unternehmensgruppen von Heidemark betreffen, darunter 1.600 am Standort Ahlhorn.
Heidemarks jüngste strategische Schritte und finanzieller Kontext
Die Nachricht über einen potenziellen Verkauf kommt nach einer Phase aktiver Expansion von Heidemark. Unter der Leitung des neu ernannten CEO Andres Ruff, der im Februar beigetreten ist, startete Heidemark eine "Akquisitionstour" in der Region Oldenburger Münsterland:
Im April wurde Gut Bergmark (Steinfeld), ein Geflügelproduzent, übernommen.
Kürzlich wurde das Dabe-Truthahn-Schlachtunternehmen in Cloppenburg übernommen.
Diese Übernahmen waren Teil von Heidemarks erklärter Strategie, sein Geschäft zu diversifizieren und einen zusätzlichen Fuß in den Bereich der Hühneraufzucht zu setzen, um über das Hauptgeschäft mit Truthähnen hinauszugehen.
Heidemark berichtete 2023 von einem Jahresumsatz von 713 Millionen Euro. Mit der Übernahme von Gut Bergmark (geschätzt auf 130 Millionen Euro Umsatz) wird angenommen, dass der Gesamtumsatz der Gruppe die Milliarden-Euro-Marke erreicht.
Spekulationen über Verkaufsgründe
Während die Gründe für die angebliche Verkaufsentscheidung der Brüder Kalvelage—ob wirtschaftlicher oder persönlicher Natur—unbekannt bleiben, spekulieren Marktbeobachter. Einige deuten darauf hin, dass Heidemark sich finanziell mit den jüngsten Übernahmen, deren Preise nie öffentlich bekannt gegeben wurden, möglicherweise überdehnt hat.
Christoph Kalvelage zog sich bemerkenswert im Juli aus der operativen Geschäftsführung in eine beratende Rolle zurück, nach Ruffs Ernennung und einer umfassenden Umstrukturierung des Vorstandes.
Diese potenzielle Transaktion hebt den anhaltenden Druck und die strategischen Manöver innerhalb der wettbewerbsintensiven europäischen Fleisch- und Geflügelverarbeitungslandschaft hervor, wo Skalierung und Diversifizierung zunehmend entscheidend für das Überleben und Wachstum werden.
