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Buckl Geflügelfabrik: Endgültige Schließung Bestätigt
Nach monatelangen Gesprächen und finanzieller Planung wird Bayerns größtes Geflügelschlachthaus nicht wiedereröffnet.

Martina Osmak
Director of Marketing
Ein schwieriges Ende eines langen Prozesses
Das Buckl Geflügelschlachthaus in Bayern spielte einst eine wichtige Rolle für viele Eier produzierende Betriebe. Doch nachdem schwerwiegende Verstöße gegen das Tierschutzrecht entdeckt wurden, schloss der Staat die Anlage im April. Seitdem suchten Landwirte und Beamte nach Möglichkeiten, den Betrieb wieder aufzunehmen.
Jetzt steht es endlich fest: die Anlage bleibt geschlossen.
Warum der Neustart gescheitert ist
Landwirte haben hart versucht, es zu retten
Über 150 Betriebe wollten einen Relaunch unterstützen. Gemeinsam planten sie, etwa 2 Millionen Euro zu investieren. Ein Geschäftsplan wurde mit rechtlicher Unterstützung erstellt, und mehrere Einzelhändler signalisierten sogar, dass sie Buckl-Produkte wieder kaufen würden.
Finanzielle Anforderungen wurden unmöglich
Die Bayerische Staatsbank verlangte viel mehr Eigenkapital als erwartet. Zudem wurden keine Darlehensgarantien bereitgestellt, die für einen sicheren Neustart benötigt worden wären. Um die neuen Vorschriften zu erfüllen, hätte die Anlage zehntausende von Millionen Euro an Investitionen benötigt, darunter:
aktualisierte Tierschutztechnologie
Kamerasysteme
CO₂-Betäubungsausrüstung
eine neue Betriebserlaubnis
Für die Landwirte war dieses Investitionsniveau einfach zu hoch.
Kein realistischer Zeitrahmen
Sogar mit voller Unterstützung hätte das Schlachthaus erst 2028 oder 2029 profitabel werden können. Aufgrund dieser langen Verzögerung und des enormen finanziellen Risikos entschied der Geflügelverband, das Projekt komplett abzubrechen.
Was das für bayerische Eierproduzenten bedeutet
Die Schließung betrifft nicht nur eine Anlage – sie verändert die gesamte Logistikkette für Legehennenbetriebe in Süddeutschland.
Praktische Konsequenzen
Ältere Hennen müssen jetzt in Schlachthäuser in Norddeutschland geschickt oder exportiert werden.
Die Transportkosten werden steigen.
Kleinere Betriebe könnten am stärksten betroffen sein, da sie Hennen nicht einfach in großen Mengen sammeln können.
Ein Branchenvertreter bezeichnete es als “verpasste Chance”, die Geflügelzucht in der Region zu stärken.
Gibt es Hoffnung für die Zukunft?
Die Landwirte sagen, dass sie weiterhin bereit sind, eine neue Lösung zu unterstützen, aber nur, wenn die finanziellen Anforderungen realistisch werden. Für den Moment ist der Plan, kleinere, spezialisierte Schlachtanlagen zu erkunden, die den lokalen Betrieben dienen könnten, ohne solch enorme Investitionsbedarfe.
Fazit
Die endgültige Schließung des Buckl-Werks zeigt den zunehmenden Druck auf die Landwirtschaft: strengere Vorschriften, höhere Kosten und komplexe Genehmigungen. Bayerische Betriebe stehen nun vor neuen Herausforderungen im Umgang mit ihren älteren Hennen, und die Region muss überdenken, wie die Geflügelverarbeitung in Zukunft funktionieren wird.
